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Kontakt Zentrale

Förderverein für seelische Gesundheit e.V.
Ludwigstraße 14
35390 Gießen

Tel.: 0641 / 975 76 - 0
Fax: 0641 / 975 76 - 50

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Das schreibt die Presse über den FSG...

2024-09-16: Aufbruch mit Langzeitwirkung (Gießener Allgemeine)

240917 Aufbruch mit Langzeitwirkung

Der Förderverein für seelische Gesundheit trägt bereits in seinem Namen eine wichtige Botschaft: Er nimmt ein positives Ziel in den Fokus, statt die Menschen, die er anspricht, zu pathologisieren. Seit 1974 unterstützt er Menschen mit psychischer Erkrankung in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeitgestaltung. In Kürze feiert der Verein, der ein wichtiger Baustein im sozialen Gefüge der Region ist, sein 50-jähriges Jubiläum.

Die Bilder von damals sprechen Bände: In den kahlen Schlafsälen stehen lange Reihen mit Betten. Die Patienten, die im Psychiatrischen Krankenhaus Gießen viele Wochen oder Monate verbrachten, wurden von Wachpersonal kontrolliert.

Der Psychologe und Psychotherapeut Gert Mehles kann sich an diese Zeit noch gut erinnern. Für ihn war das PKH (heute Vitos-Klinik) die erste Station seiner beruflichen Laufbahn. »Es war grauenhaft«, erinnert er sich. Gemeinsam mit Kollegen, in der Klinik angestellten Laien und interessierten Bürgern beschloss er, diesem Elend etwas entgegenzusetzen. Sie gründeten den Verein »Freunde und Förderer des PKH«, der 1989 umbenannt wurde in »Förderverein für seelische Gesundheit«. Mehles und seine Mitstreiter waren Mitte der 70er Jahre Teil einer Reformbewegung, die die Zustände in den psychiatrischen Großkrankenhäusern der damaligen Zeit als menschenunwürdig anprangerte. Die Patienten wurden gesellschaftlich isoliert und nur verwahrt, anstatt behandelt und rehabilitiert zu werden, sagt er. In der Psychiatrie-Enquete von 1975 wurde diese Kritik bestätigt. In den Folgejahren begann im In- und Ausland ein grundlegender Prozess der Umstrukturierung in der Psychiatrie.

Der kleine Verein in Gießen setzte damals Maßstäbe. Fachleute und Ehrenamtliche sorgten nicht nur für Verbesserungen innerhalb der Klinik, sondern sie wagten mit der Gründung von betreuten Wohngemeinschaften ganz neue Wege. Die ersten Jahre, sagt Mehles, waren geprägt von Aufbruchstimmung, Idealismus und großem ehrenamtlichen Engagement.

In den Folgejahren, ergänzt der heutige Geschäftsführer Horst Mathiowetz, wurde das Aufgabenspektrum größer und vielfältiger. Eine zunehmende Professionalisierung sorgte dafür, dass dem Personenkreis der psychisch kranken Menschen individuelle Unterstützung in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und sozialer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben angeboten werden konnte.

Förderverein ein gut vernetzter Partner

Heute ist der Förderverein für seelische Gesundheit mit Sitz in der Ludwigstraße 14 ein wichtiger Baustein im sozialen Gefüge der Stadt und der Region. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Gemeindepsychiatrischen Verbundes und arbeitet eng mit dem Integrationsamt des LWV Hessen, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Lebenshilfe und anderen Verbänden in der Region zusammen. Die Tätigkeitsfelder sind in die Bereiche Soziale Teilhabe sowie Teilhabe am Arbeitsleben aufgegliedert, rund 40 Mitarbeiter - meist Sozialarbeiter und Sozialpädagogen - sind Ansprechpartner für die Klienten.

Inzwischen werden die meisten Menschen im eigenen Wohnumfeld betreut, aber auch in Wohngemeinschaften und einem vereinseigenen Haus in Gießen. Im Bereich der psychosozialen Begleitung liegt der Fokus auf einem inklusiven Ansatz. Es gibt präventive Angebote, aber auch Projekte, die zum Ziel haben, Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Deutlich breiter aufgestellt als früher ist der Förderverein auch in dem Bestreben, Menschen mit Beeinträchtigung Zugang zur Arbeitswelt zu verschaffen. Dabei steht er nicht mehr nur Ratsuchenden mit psychischer Erkrankung offen, sondern ist auch für Menschen mit anderen Behinderungen da.

Der Integrationsfachdienst (IFD) ist bei der Vermittlung in Arbeit eine wichtige Säule. Er unterstützt Menschen mit einer chronischen Erkrankung oder einer Behinderungen dabei, einen Arbeitsplatz zu bekommen und zu behalten. Nicht nur Betroffene, sondern auch Führungskräfte sowie betriebliche Interessenvertretungen in Unternehmen profitieren von der Beratung und Hilfestellung Die Erfahrung habe gezeigt, dass Erfolge erzielt werden, wenn eine kontinuierliche Begleitung erfolge, sagt Mathiowetz. Wenn Jugendliche zum Beispiel schon in der Förderschule eine intensive Unterstützung erhielten, stünden die Chancen gut, dass sie später auch im Betrieb stabil blieben. Die Integration von Arbeitnehmern mit Beeinträchtigung in den regulären Arbeitsmarkt gelinge auch dank der Zusammenarbeit mit Unternehmen immer öfter. Je besser die Betriebe durch den IFD begleitet würden, desto höher sei die Bereitschaft, einen Arbeitnehmer einzustellen, der ein im Alltag und Arbeitsleben eher unübliches Verhalten an den Tag lege.

»Oft entpuppt sich ein solcher Mitarbeiter als Gewinn für das Team«, sagt Mathiowetz. Die enge Kooperation zwischen Förderverein und Firmen wird in Zukunft an Bedeutung weiter zunehmen: Zum einen, weil Unternehmen angesichts des Mitarbeitermangels flexibler und offener werden müssen, und zum anderen, weil die Zahl der Personen steigt, die die Unterstützung des Fördervereins in Anspruch nehmen. Mehles: »Der Bedarf ist groß, denn immer mehr Menschen leiden unter psychischen Belastungsstörungen.«

2024-09-16: Hand in Hand (Zeitung der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg)

2024 09 Hand in Hand

2023-10-28: Aus dem RSV-Magazin "Defense"

RSV Lahn Dill Defense

Wenn der Job krank macht (Gießener Anzeiger, 23.10.2023)

2023 10 23 FSG Giessen ANZG LOK STADT 301 2310

2023-10-17: Arbeitsmarkt und Inklusion – Potenziale für mittelhessische Betriebe (Pressemeldung)

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Eine inklusive Unternehmenskultur ist ein wichtiger Schritt, um den Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu begegnen und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Durch Inklusion am Arbeitsmarkt können Unternehmen unter anderem potenzielle Beschäftigte gewinnen und die langfristige Bindung von qualifizierten Mitarbeitenden fördern. Die Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber und Beschäftigte sind vielfältig und individuell.

Um mittelhessische Betriebe über die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in der Praxis sowie über Unterstützungsangebote zu informieren, hatte der Arbeitskreis Neue Wege zur Fachkräftesicherung des Regionalmanagements Mittelhessen, Arbeitgeber zur Veranstaltung „Arbeitsmarkt und Inklusion: Potenziale für mittelhessische Betriebe“ am Dienstag, den 17.10.2023 in die Buderus Arena Wetzlar eingeladen. In der Veranstaltung berichteten zwei Unternehmensvertreter über ihre Erfahrungen und gaben Impulse für den Austausch der Teilnehmenden. Larissa Albohn von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber Gießen
(EAA) und Leiterin des Arbeitskreises Neue Wege zur Fachkräftesicherung moderierte die Veranstaltung und ging mit den Dialogpartnern ins Gespräch.

Egon Hohl, Inhaber der Firma Logo-Tex aus Wetzlar, berichtete von einer Mitarbeiterin mit Tourette-Syndrom, die im Betrieb bereits eine Ausbildung zur Fachkraft Mediengestaltung abgeschlossen hat. Ziel war es nun, die Beschäftigung langfristig zu sichern und einen nachhaltigen Arbeitsplatz zu schaffen. Um für die Mitarbeiterin den Druck im Umgang mit Kund:innen zu reduzieren, konnte ein Büroraum ausgebaut und mit einer neuen Maschine ausgestattet werden. Hierdurch wurde zusätzlich die Angebotspalette des Betriebes erweitert. Die Maschine und die notwendige räumliche Ausstattung wurden durch eine hohe Förderung des Integrationsamtes und einen niedrigen Eigenanteil des Unternehmens finanziert. Unterstützt wurde Herr Hohl von Monika Mundt, Fachberaterin für Inklusion der EAA Lahn-Dill.

Mundt betonte, dass der Arbeitsplatz mehr an den Menschen angepasst werden muss und nicht der Mensch für den Arbeitsplatz angepasst werden sollte. So lassen sich gute Lösung sowohl für Menschen mit Behinderung als auch für die Betriebe erzielen. Die EAA sind in allen Landkreisen in Hessen aktiv und beraten Arbeitgeber rund um das Thema Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung und vermitteln zu passenden Ansprechpartner:innen in den Kommunen und zu Förderangeboten. Die EAA werden vom Landeswohlfahrtsverband Hessen Integrationsamt aus Mitteln der Ausgleichsabgabe finanziert.

Ein weiterer Dialogpartner der Veranstaltung war Uwe Eckhardt, Mitarbeiter der Firma SKT Solmser Kunststofftechnik GmbH. Durch eine schwere Erkrankung seines Sohnes, die während der Ausbildung eintrat, konnte sein Sohn diese zwar abschließen, jedoch war die Weiterbeschäftigung im Ausbildungsbetrieb nicht möglich. Nach dem Wechsel zu SKT übernahm Eckhardt die Einarbeitung seines Sohnes. Die Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar unterstützte die Firma und förderte zunächst die gesamten Lohnkosten für eine dreimonatige Probebeschäftigung. Nach dieser Phase konnte die Einstellung erfolgen und die Agentur für Arbeit zahlte einen Eingliederungszuschuss und übernahm die Kosten für eine Weiterbildung. Dirk Köhler, Arbeitsvermittler und Reha/SB Spezialist im Arbeitgeberservice der Agentur unterstützte das Unternehmen dabei. Köhler betonte im Dialog, dass man in der Praxis vieles ausprobieren muss und er immer bereit ist, Alternativen zu ermöglichen. Beispielsweise wurde während der Probebeschäftigung festgestellt, dass eine Vollzeitstelle zu belastend für den Beschäftigten war und zu krankheitsbedingten Ausfällen führte. Durch eine Reduktion der Arbeitszeit und Gleitzeit konnte eine einfache Lösung gefunden werden.
An der gelingenden Inklusion der beiden Unternehmensbeispiele war auch der Integrationsfachdienst Gießen/Wetzlar (IFD) beteiligt. Maren Huber und Laura Ruppert, IFD-Mitarbeiterinnen am Standort Wetzlar, berichteten in der Veranstaltung über ihre Arbeit. Der IFD berät, begleitet und unterstützt Beschäftigte am Arbeitsplatz sowie deren Arbeitgeber. Diese Form der Unterstützung zielt unter anderem darauf ab, nicht nur die beruflichen, sondern auch die
psychischen und sozialen Aspekte des Inklusionsprozesses zu berücksichtigen. Die Arbeit des IFD trägt maßgeblich zu einer nachhaltigen Beschäftigung und Arbeitsplatzsicherung bei.

Zum Abschluss der Veranstaltung berichtete Andreas Joneck, Geschäftsführer der Bundesliga-Betreibergesellschaft des RSV Lahn-Dill über die Entwicklung des Vereins und Rollstuhlbasketball. Der Verein und der Sport insgesamt haben in den vergangenen Jahrzehnten an Bekanntheit gewonnen. Neben der Professionalisierung des Sports ist auch der Akzeptanzgewinn in der breiten Öffentlichkeit ein großer Gewinn für Menschen mit Behinderung. Nach dem
Vortrag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Rollstuhlbasketball auszuprobieren.

Weitere Informationen über den Arbeitskreis „Neue Wege zur Fachkräftesicherung“ erhalten
Sie hier: https://www.mittelhessen.eu/mit-uns/arbeitskreise/arbeitskreis-neue-wege

Collage

Foto Credit: Tilman Lochmüller


FSG in der Presse - Archiv


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