607 670 Euro für Einstieg in Arbeitsmarkt (Gießener Anzeiger, 08.08.2018)
Übergabe der Förderbescheide für bewährte und neue Projekte (v.l.) Manfred Felske-Zech (LK-Gießen), Landrätin Anita Schneider, Mirjam Aasmann (Jugendwerkstatt), Wolfgang Haasler (Caritas), Horst Mathiowetz (Förder-verein für seelische Gesundheit), Sebastian Haack (ZAUG gGmbH) udn Uwe Happel (LK-Gießen) (Foto: Landkreis Gießen) |
KREIS GIESSEN
"Wir führen unsere vier bewährten Projekte fort, die langzeitarbeitslose Menschen stabilisieren und wieder an den Arbeitsmarkt heranführen sollen", sagte Landrätin Anita Schneider und lobte die Arbeit von vier Institutionen im Landkreis Gießen, als sie Zuwendungsbescheide in einer Gesamthöhe von 607 670 Euro übergab.
Die Integration in den ersten Arbeitsmarkt sei das wichtigste Ziel für das Jobcenter, dessen Träger der Landkreis und die Arbeitsagentur sind. Grundsätzliches Ziel sei es, die Teilnehmer zu stabilisieren, ihre Hemmnisse, die eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt erschweren, abzubauen und Perspektiven auf einen Arbeitsplatz zu erarbeiten. Ebenso brauche es weiterhin gute Angebote, um benachteiligte Jugendliche in Ausbildung zu vermitteln beziehungsweise ihnen eine integrative Ausbildung bereitzustellen. "Durch den geschickten Einsatz der Gelder gelingt es uns, das Förderniveau konstant zu halten. Denn die Kontinuität ist entscheidend dafür, dass sie wirken", erklärte die Landrätin laut einer Pressemitteilung.
Die 2012 begonnenen Projekte werden vom Sozialministerium und dem Landkreis gefördert. Die Zaug gGmbH richtet sich mit ihrem Projekt "ProAktiv" in der Hauptsache an Bedarfsgemeinschaften mit minderjährigen Kindern, vorwiegend Alleinerziehende. Der Caritasverband führt mit "Wegbereiter" an den Arbeitsmarkt heran. Dabei kann auch auf bisher versteckte Problemlagen eingegangen werden. Einen ähnlichen Weg verfolgt die Jugendwerkstatt mit "Auffordern statt aufgeben", die ihre vielfältigen Fachbereiche für praxisnahes Arbeitstraining nutzt. Ein ebenfalls erfolgreiches Projekt setzt der Förderverein für seelische Gesundheit mit seinem "Plan B" um, das sich vorwiegend Personen mit psychischen Beeinträchtigungen widmet.
Gefördert werden außerdem zwei Projekte, die Geflüchteten einen Einstieg in Arbeit oder Ausbildung ermöglichen sollen. "Diese Projekte sind ein zentraler Baustein des Integrationsprozesses", betonte Schneider. Sie bieten berufliche Orientierung und verbessern die berufsbezogenen Deutschkenntnisse. In der Probierwerkstatt der Jugendwerkstatt Gießen können Geflüchtete Berufsbilder aus verschiedenen Gewerken erproben und dabei die für den Einstieg in eine Ausbildung notwendigen fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen trainieren.
Neu initiiert wurde ein Projekt zum Aufbau von mindestens vier Integrations- und Kompetenzzentren im Landkreis durch die Zaug gGmbH. Dieses schließt an ein bereits laufendes Projekt der Gemeinwesenarbeit an. Know-how, Strukturen und Netzwerke werden genutzt und ergänzt. Ziel ist es, Geflüchteten durch gemeinnützige Projekte in den Kommunen handwerkliche Fähigkeiten zu vermitteln und ihr Sprachniveau zu verbessern. Gleichzeitig werde so die soziale Integration gefördert. "Dafür wollen wir zugleich auch das Ehrenamt professionalisieren und unterstützen", erklärt Landrätin Schneider. So sollen im Landkreis flächendeckend Beratungskompetenzen im Ehrenamtsbereich zielgerichtet verbessert werden, um dadurch eine bessere Vernetzung mit den Angeboten und Fördermöglichkeiten der Arbeitsverwaltung zu ermöglichen.
Abschließend bedankte sich Anita Schneider bei den Projektträgern und bei Uwe Happel, der diese für den Landkreis koordiniert.