Betriebliche Inklusion –
Veranstaltung der EAA Gießen und der Wirtschaftsförderungen von Stadt und
Landkreis Gießen zeigt breites Unterstützungsangebot für regionale Arbeitgeber:innen
Gießen. Die Unterstützungsangebote für Arbeitgeber:innen, die Menschen mit Behinderung einstellen, ausbilden und die Beschäftigung schwerbehinderter Mitarbeitenden nachhaltig sichern wollen, sind vielfältig und individuell. Um die Bekanntheit der bestehenden Angebote zu erhöhen und regionale Betriebe für Inklusion zu sensibilisieren, hat am 19.06.2023 eine Veranstaltung zum Thema „Betriebliche Inklusion – Eine Chance für die Fachkräftesicherung“ im Bürgerhaus Gießen-Wieseck stattgefunden. Die Kooperationsveranstaltung wurde gleichermaßen von Elke Gaub-Kühnl, Wirtschaftsförderin der Stadt Gießen, Dr. Manfred Felske-Zech, Leiter der Wirtschaftsförderung des Landkreis Gießen und Larissa Albohn, Fachberaterin der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber Gießen (EAA) geplant und durchgeführt.
Frau Albohn führte durch das Programm und leitete zur Eröffnung der Veranstaltung an Frau Landrätin Anita Schneider über, die ein Grußwort an die Teilnehmenden richtete. Landrätin Schneider berichtete in der Begrüßung über die Kooperation des Landkreises mit der Lebenshilfe Gießen. In einem Zeitraum von zwei Jahren sollen im Landkreis Betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze (BiB) für Menschen mit Werkstattstatus geschaffen werden. Inklusion sei auch für Unternehmen eine Chance, dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Beschäftigung von Mitarbeitenden nachhaltig zu sichern.
Im Verlauf der Veranstaltung stellten Ansprechpartner:innen aus der Landschaft der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Schwerbehinderung Fördermöglichkeiten und weitere Unterstützungsangebote vor. Zuerst berichtete Frau Albohn über die EAA Gießen. Die EAA ist erste Anlaufstelle für Arbeitgeber und berät zu Fördermitteln und vermittelt an die zuständigen Kostenträger sowie weitere zuständige Stellen. Danach stellte Petra Friedrich, Regionalmanagerin und stellv. Fachbereichsleitung im Landeswohlfahrtsverband Hessen – Integrationsamt, die begleitenden Hilfen im Arbeitsleben vor. Heiko Knorr, Arbeitsvermittler im Reha/SB-Team und Ansprechpartner für Arbeitgeberleistungen in der Agentur für Arbeit Gießen, berichtete über Eingliederungs- und Ausbildungszuschüsse bei Neueinstellungen. Anja Jaeckel, Firmenserviceberaterin für die Region Gießen bei der Deutschen Rentenversicherung Hessen, berichtete über die Leistungen des Rehabilitationsträgers. Der Integrationsfachdienst Gießen (IFD) war vertreten durch Alexandra Hüge, IFD- Fachkoordinatorin Vermittlung und Fachdienst für Menschen mit Hörbehinderung und Christiane Knipp, IFD-Fachkoordinatorin Begleitung. Der IFD ist eine Fachberatungs- und Vermittlungsstelle zur beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderung und berät zum einen sowohl Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen in bestehenden Beschäftigungsverhältnissen. Der Fachdienst begleitet die Beschäftigten im Arbeitsleben und unterstützt als neutrale Stelle beispielsweise bei Gesprächen im Rahmen eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements. Zum anderen unterstützt der IFD Vermittlung Menschen mit Behinderung, die über das Jobcenter vermittelt werden, bei der Suche nach einem passenden Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Frau Knipp berichtete in der Veranstaltung außerdem über das Angebot des IFD „Psychische Gesundheit im Arbeitsleben“ für Führungskräfte, Personalverantwortliche und Mitarbeitendenvertretungen. Das Angebot beinhaltet unter anderem einen Vortrag mit grundlegenden Informationen über die Entstehung psychischer Beeinträchtigungen, das Erkennen und den Umgang damit sowie die persönliche und individuelle Beratung für die Entwicklung praktischer Lösungswege.
Danach stellte Barbara Domagala, Fachkraft im Fachdienst berufliche Integration der Lebenshilfe Gießen e. V., die Möglichkeit der Betriebsintegrierten Beschäftigungsplätze für Menschen aus Werkstätten vor. Zum Abschluss berichtete Heiko Hensel, Geschäftsführer der HETA Verfahrenstechnik GmbH in Kooperation mit Martin Schmidt, stellv. Geschäftsführer und Fachdienstleitung im Förderverein für seelische Gesundheit e. V., aus der Unternehmenspraxis. Herr Hensel hat einen Mitarbeiter eingestellt, der nun bereits seit einigen Jahren wertvolle Arbeit im Unternehmen leistet. Herr Hensel beschreibt die Einstellung als Prozess zur Schaffung einer Unternehmenskultur, die Vielfalt und Inklusion fördert. Auf diesem Weg haben Unternehmen die Möglichkeit, nachhaltig Fach- und Arbeitskräfte zu sichern. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung, konnten die Teilnehmenden an den Informationsständen der einzelnen Institutionen ins Gespräch kommen, individuelle Fragen stellen und Nachfolgekontakte vereinbaren. Insgesamt hat die Veranstaltung nicht nur zur Verbreitung der Informationen beigetragen, sondern auch die gute Kooperation der einzelnen Akteur:innen sichtbar gemacht und den Austausch und die Vernetzung untereinander gefördert.